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Teil 2: Wer bietet mehr KI – Samsung oder Apple?

«Und der Gewinner ist….» – …gar nicht so einfach zu sagen. Die beiden Anbieter liefern sich derzeit ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen und persönliche Vorlieben sind für die Wahl entscheidend. Beide bieten sehr viel, wenn auch noch nicht überall und nicht für alle. Damit Sie sich selbst ein Bild machen können haben wir für Sie die wichtigsten KI-Funktionen der beiden Marktführer aufgelistet.   

Brunhilde Mauthe

27. Februar 2025 . Lesedauer: 4 Min.

Ein Blick auf die intelligenten Fähigkeiten der beiden Marken zeigt, dass Apple wie auch Samsung jeweils ihre besonderen Stärken haben und es letzten Endes der Kunde ist, der hier Prioritäten setzt. Im Folgenden haben wir eine Übersicht über die derzeit erhältlichen KI-Funktionen zusammengestellt.  


Samsung: KI-Agenten Bixby und Gemini 

Die KI-Agenten von Samsung haben zum Ziel, die Welt des Benutzers zu vereinfachen und ihn bei der Erledigung seiner Aufgaben, bei der Suche von Dingen, bei der Kommunikation und Kreation zu unterstützen. Alles personalisiert und geschützt durch das eigene Knox-Sicherheitssystem.  

Um die Galaxy KI-Funktionen nutzen zu können, muss der Benutzer einen Samsung-Account einrichten und KI über «Einstellungen», «Erweiterte Einstellungen» und schliesslich «Erweiterte Intelligenz» aktivieren.  


Mit dem Launch des Galaxy 25 vom 22. Januar 2025 erhält der Nutzer vollkommen neue KI-Funktionen:  

  • Now Bar auf dem Sperrbildschirm: Sie ermöglicht direkten Zugriff auf die Now Brief-Benachrichtigungen, Musik, Timer und vieles mehr, ohne dass der Benutzer das Smartphone entsperren muss. Sie agiert quasi als Einstiegs-KI für den Nutzer, der nur wenig, bis keine KI-Erfahrung hat.  

  • Cross-App-Funktion: Unabhängig davon, ob es sich um eine Google oder Samsung App handelt erledigt Samsung Galaxy KI die ihr gestellten Aufgaben App-übergreifend. Ein einfacher Sprachbefehl genügt. Das mühsame Springen von einer App zur anderen entfällt. 

  • Intelligentes Kamerasystem:  Der Audio Eraser filtert unerwünschte Background Geräusche heraus und KI-Select erwischt den perfekten Moment im Video, um daraus ein Portrait oder ein GIF zu erstellen. Oder man hält die Kamera ganz einfach über einen Text und bittet per Sprachbefehl, dazu ein Quiz zu erstellen.  

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Cross App Funktion – ein Beispiel

Sprachbefehl an Bixby: “Notiere den Termin des aktuellen Coldplay Konzerts in Abu Dhabi in meinem Kalender und leite es an Simone weiter.” Es werden nicht nur mehrere Dinge aufs Mal gefragt, sondern dabei auch diverse Apps benötigt, wie Google Search, Kalender und Whatsapp. 

  • Foto-Assistent: Er rückt Bilder zurecht, füllt Ränder auf, passt Hintergründe an, setzt Personen und Objekte in eine bessere Position oder lässt sie ganz verschwinden. Der Nutzer kann ausserdem Fotos mit Handskizzen ergänzen und die KI ersetzt die Skizze durch ein reales Bild. Störende Schatten und Reflexionen auf den Bildern werden entfernt und die Farbgebung optimiert. 

  • Circle to search: Eine praktische Bildsuchfunktion, um Informationen zu einem Objekt im Internet zu finden – Hometaste gedrückt halten, mit dem Finger das gesuchte Objekt einkreisen und Google startet automatisch die Suche.  

  • Bixby-Spracherkennung: Samsungs Bixby weist eine hohe Integration in Samsung Geräten und Diensten auf. Bixby gibt kontextbasierte Antworten und lernt kontinuierlich aus den Interaktionen des Nutzers. Der Assistent arbeitet nicht nur mit Sprache, sondern interagiert auch mit visuellen Eingaben. Dank dem Bixby Vision-Modus können Nutzer Objekte scannen und sofort Informationen darüber erhalten. Als Alternative zu Bixby steht dem Samsung Nutzer auch Google Assistant zur Verfügung, welcher auf allen Android Geräten weit verbreitet und für seine Genauigkeit und Vielseitigkeit bekannt ist. 

  • Chat-Assistent hilft bei der Erstellung von Texten und findet je nach Ansprechpartner den passenden Ton. Nachrichten werden derzeit in 29 Sprachen übersetzt. 

  • Dolmetscher App: Sie sorgt für eine Live-Übersetzung in Echtzeit. Die Gesprächspartner kommunizieren in ihrer eigenen Sprache. Die Übersetzung kann das Gegenüber nicht nur hören, sondern auch auf dem Bildschirm mitlesen. So können auch Vorlesungen simultan in einer Fremdsprache mitverfolgt werden. 

  • Diktiergeräte App: Eine Transkriptionshilfe, die Sprache in Text umwandelt. Protokolle werden von der KI erstellt und selbst die einzelnen Sprecher des Meetings werden getrennt erfasst. Das Protokoll wird, falls gewünscht, zusammengefasst und in diverse Sprachen übersetzt. 

  • Browsing-Assistent: Die Samsung Internet App übersetzt Inhalte einer Webseite und fasst längere Inhalte zusammen. Die Zusammenfassung kann kopiert werden und in andere Anwendungen, wie beispielsweise Samsung Notes, eingefügt werden. Selbst die Übersetzung wird vom Browsing-Assistenten übernommen.  

  • Notizen-Assistent:  Samsung Notes konvertiert handschriftlichen Notizen in Text, der anschliessend automatisch formatiert, auf Grammatik und Rechtschreibung geprüft und zusammengefasst wird. KI kann den Text auf Wunsch formeller machen oder in eine andere Sprache übersetzen.  

  • Instant Slow Mo macht es möglich, Videos während der Wiedergabe durch Berühren in Zeitlupe anzusehen oder Teile des Videos auszuwählen, welche in Slow Motion wiedergegeben werden sollen.  

  • Systemleistung: Die Ressourcen des Geräts werden je nach Nutzung dynamisch angepasst, um die Leistung zu maximieren und gleichzeitig die Akkulaufzeit zu optimieren und zu maximieren. 

Die KI wirkt geräteübergreifend im gesamten Samsung Eco-System das heisst nicht nur auf dem Smartphone, TV, Tablet und Laptop (noch nicht in der Schweiz erhältlich), sondern auch für Smart Devices zu Hause, wie die Samsung Waschmaschine, der Kühlschrank und der Staubsauger. Dabei überwachen sich die Geräte mittels der Knox-Matrix-Chain gegenseitig. 

 

…und was bietet die Apple Intelligence? 

Apple Intelligence ist spannend für alle, die nicht nur ein iPhone, sondern auch ein iPad oder einen Mac besitzen. Aufgrund der Integration der KI in das gesamte Apple Ökosystem erfährt der Nutzer ein durchgängiges und leistungsstarkes KI-Erlebnis. Das heisst er erlebt AI nicht nur auf seinem iPhone sondern hat die gleichen Funktionen auch auf dem Laptop und dem iPad. 

  • Visuelle Intelligenz: Mittels der neuen Kamerasteuerung der iPhone 16 Modelle kann der Nutzer etwas über Objekte und Orte erfahren. Visuelle Intelligenz kopiert und fasst Texte zusammen, übersetzt, erkennt Telefonnummern und E-Mail-Adressen und fügt sie zu Kontakten hinzu und vieles mehr. Mit der Kamerasteuerung können Anwender auch per Google Suche herausfinden, wo es einen bestimmten Artikel zu kaufen gibt, oder die Fähigkeiten von ChatGPT zur Problemlösung nutzen.  

  • Schreibwerkzeuge ermöglichen es den Benutzern, ihre Sprache zu verfeinern, indem sie Texte, E-Mails, Nachrichten, Notizen etc. umschreiben, Korrektur lesen und zusammenfassen, Prioritätsnachrichten erstellen aber auch Texte als Aufzählung oder Tabelle darstellen lassen. Smart Reply gibt Vorschläge für schnelle Mail Antworten und identifiziert Fragen, um sicherzustellen, dass alles beantwortet wird. Seit kurzem kann Prosatext in Gedichtform umgeschrieben werden. Ebenfalls erlauben die Schreibwerkzeuge (auch via Siri) neu den direkten Zugriff auf ChatGPT ohne zwischen den Tools hin- und herwechseln zu müssen. Mit Umschreiben wählt der Benutzer aus verschiedenen Textversionen mit unterschiedlichem Ton (professionell, prägnant oder freundlich) aus. Korrektur lesen überprüft Grammatik, Wortwahl und Satzstruktur und schlägt gleichzeitig Änderungen vor.

  • Fotos und Videos: Photo Engine, Deep Fusion und Smart HDR erlauben eine automatische Bildoptimierung bei schwachem Licht und bei mittleren bis schlechten Lichtverhältnissen und Farben, Lichter und Schatten werden in Echtzeit angepasst. Szenen werden erkannt, um automatisch die beste Belichtung oder den besten Weissabgleich zu wählen. Mittels einer einfachen Beschreibung kann man z. Bsp. Theo in der roten Jacke auf der Skipiste in der Fotosammlung oder mitten in einem Video finden. Das Bereinigungstool entfernt störende Elemente in einem Bild und die Funktion Erinnerungen erstellt mittels einer Beschreibung des Nutzers mit den besten Fotos und Videos personalisierte Filme. Ganz neu können mittels einer Beschreibung eigene Genmoji kreiert und personalisiert werden. 

  • Notizen und Telefon erlauben dem Benutzer ein Audio aufzuzeichnen, zu transkribieren und zusammenzufassen. Wird eine Aufzeichnung während eines Anrufs in der Telefon-App gestartet, werden die Teilnehmer automatisch benachrichtigt. Nach dem Anruf wird eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Punkten erstellt. 

  • Mit Image Playground werden in wenigen Augenblicken spielerische Bilder erstellt und Image Wand wandelt Notizen oder grobe Skizzen in visuell ansprechende Bilder um. Wenn der Benutzer einen leeren Bereich umkreist, erstellt Image Wand ein Bild unter Verwendung des Kontexts aus der Umgebung.

  • Siri: Durch die nahtlose Integration kann Siri nicht nur Anrufe tätigen und Nachrichten senden, sondern auch HomeKit-Geräte steuern, Musik abspielen oder Termine verwalten und fliessend zwischen Text und Sprache wechseln. Darüber hinaus kann Siri dank umfassender Produktkenntnisse Tausende von Fragen zu den Funktionen und Einstellungen von Apple-Produkten beantworten. Siri Suggestions basieren auf dem Nutzungsverhalten und geben entsprechend Empfehlungen ab.  

  • Systemleistung: Intelligente KI basierte Verwaltung der Batterie; optimiertes Laden (Optimized Battery Charging) sorgt dafür, dass das Gerät nur dann geladen wird, wenn es nötig ist, um die Lebensdauer der Batterie zu verlängern. 

Samsung oder Apple? 

Sowohl Apple als auch Samsung überzeugen durch beeindruckende KI-Funktionen, die den KI-Neuling zum Staunen bringen. Apple setzt mit Neural Engine und der engen Integration in das Ökosystem auf eine durchgängige, leistungsstarke KI-Erfahrung, insbesondere bei der Kamera und der Sprachsteuerung mit Siri. Samsung bietet eine grössere Vielseitigkeit, insbesondere durch die Integration von Google Assistant. Die Samsung KI zeigt sich dabei als nicht intrusiv, sondern als natürlicher Begleiter, der Cross-App übergreifend (Google- auch Samsung-Apps) für den Nutzer agiert.  


Beide Marken setzen fortschrittliche KI-Technologien für die Bildverarbeitung ein, wobei Apple speziell bei schwierigen Lichtverhältnissen punktet. Samsung hingegen glänzt mit einer breiten Palette an Kamera-Optimierungen, die die Benutzererfahrung weiter personalisieren und verbessern. 


Während Apple mit Siri eine benutzerfreundliche, stark in das eigene Ökosystem integrierte Lösung bietet, erlaubt Samsung mit Bixby und Gemini eine breitere Interaktion über verschiedene Medien. Allerdings ist Google Assistant in vielen Fällen die bevorzugte Wahl für Samsung-Nutzer aufgrund der besseren Qualität der Sprachsteuerung.  


Beide Marken nutzen KI zur Optimierung der Batterielebensdauer. Während Apple den Fokus stärker auf eine nachhaltige, langfristige Akkupflege legt, setzt Samsung auf eine Methode, welche die Akkuleistung sofort an die Nutzung anpasst. 

 

KI-Leistung: orts- und geräteabhängig 

Für Samsung wie auch für Apple gilt, dass je nach Smartphone und Region mehr oder weniger KI-Funktionen verfügbar sind. Grundsätzlich darf gesagt werden, je neuer, desto mehr KI. Bei Samsung sind es ausschliesslich die High-End-Smartphones der Galaxy S- und Galaxy Z-Serien, bei Apple ist die Apple Intelligence in der Schweiz als Beta-Version verfügbar.  

Für die Nutzung gelten folgende Anforderungen: iPhone 16-Modelle, iPhone 15 Pro, iPhone 15 Pro Max; mindestens – iPad mit A17 Pro oder M1, Mac mit M1, iOS 18.1, iPadOS 18.1 oder macOS Sequoia 15.1 – oder neuer; mindestens 7 GB Speicherplatz und die Geräte- und Siri-Sprache müssen auf Englisch eingestellt sein. Derzeit ist Apple Intelligence nur auf Englisch verfügbar. Weitere Sprachen, darunter Chinesisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch, Spanisch und Vietnamesisch werden im Laufe des Jahres hinzukommen. Unterstützung für einige dieser weiteren Sprachen erfolgt über ein Softwareupdate im April. Samsung KI bietet auf den genannten Geräten per sofort 45 Sprachen an. Bixby spricht mit Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Kroatisch, Chinesisch und Japanisch derzeit neun Sprachen. 

 

Die ganz persönliche Wahl 

Trotz allem sind weder von der Apple noch der Samsung KI-Wunder zu erwarten. Der verwackelte Schnappschuss bleibt verwackelt und nicht jede Übersetzung ist fehlerfrei, weshalb etwas Nachsicht und Geduld gefordert sind. Letztlich hängt die Wahl zwischen Apple und Samsung von den individuellen Bedürfnissen der Nutzer ab. Wer Wert auf nahtlose Integration (Phone, Tablet, Mac) und hohe Datensicherheit legt, wird sich eher für ein iPhone entscheiden. Wer hingegen eine breitere Palette an KI-Diensten und eine flexiblere Plattform sowie eine grosse Sprachenvielfalt sucht, für den ist das Samsung Galaxy das richtige Gerät. 

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